Das Verhalten von Wielgus in den Jahren des kommunistischen Regimes in Polen habe sein Ansehen schwer beschädigt, auch bei den Gläubigen, schrieb Lombardi in einer Mitteilung an Radio Vatikan.
Deshalb sei die Entscheidung zum Rücktritt angebracht, «trotz seiner demütigen und bewegenden Bitte um Vergebung». Der Fall Wielgus sei nicht der erste und wahrscheinlich nicht der letzte, in dem Persönlichkeiten der Kirche auf Grundlage der Geheimdienstunterlagen des früheren Regimes angeklagt werden, schrieb Lombardi. Gleichzeitig warnte er vor einem Rachefeldzug gegen die katholische Kirche in Polen.
Der neue Warschauer Erzbischof hatte heute während eines Pontifikalamtes vor Priestern, Bischöfen und Gläubigen seinen Rücktritt erklärt. Dabei war es zu Tumulten gekommen. Wielgus hatte vorgestern nach tagelangem Schweigen Kontakte zum früheren kommunistischen Geheimdienst eingeräumt. Nach der Rücktrittserklärung brachen in der Warschauer Kathedrale Tumulte aus.
Vatikansprecher: Rücktritt von Wielgus ist 'angemessene Lösung'
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi hat den Rücktritt des neuen Erzbischofs von Warschau, Stanislaw Wielgus, als «angemessene Lösung» bezeichnet.