Er könne sich einen Stopp der Nato-Luftangriffe nur schwer vorstellen, solange Gaddafi noch im Amt sei, sagte Rasmussen im Deutschlandfunk. Der Nato-Chef äußerte sich zuversichtlich, dass die Kombination aus politischem und militärischem Druck letztlich zum Erfolg führen werde.
Allerdings müsse der Einsatz fortwährend angepasst werden, um zivile Opfer zu vermeiden. So verstecke Gaddafi seine Panzer inzwischen in den Städten und verwende Menschen als Schutzschilde.
Russland: Forderung nach Rücktritt nicht legitim
Der Diktator müsse "weg und zwar für immer", hatten US-Präsident Barack Obama, der britische Premier David Cameron und der französische Staatschef Nicolas Sarkozy in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag geschrieben. Russland warnte, diese Forderung gehe über das UN-Mandat für den Libyeneinsatz hinaus.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte, die Forderung nach einem Rücktritt Gaddafis gehe über das UN-Mandat hinaus. "Der UN-Sicherheitsrat hat keinerlei Handlungen zum Zweck der Veränderung des Regimes in Libyen erlaubt", warnte Lawrow am Freitag in Berlin. "Ich habe unsere Partner in der Nato aufgefordert, sich strikt und verantwortungsvoll an das Mandat des UN-Sicherheitsrates zu halten."
Human Rights Watch: Streumunition sichergestellt
Die Truppen des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi setzen nach Angaben von Menschenrechtlern die weltweit geächtete Streumunition in der Nähe von Wohngebieten ein. In der Nacht zum Donnerstag seien mindestens drei Granaten mit Streumunition über der umkämpften Stadt Misurata explodiert, berichtete Human Rights Watch am Freitag (Ortszeit) in New York. Experten hätten die von einem 'New York Times'-Reporter entdeckte Munition begutachtet und als Mörsergranaten aus spanischer Produktion identifiziert.
Streumunition sind Bomben oder Granaten, die sich über dem Gefechtsfeld öffnen und zahlreiche kleinere Sprengsätze niederregnen lassen. US-Außenministerin Hillary Clinton verurteilte in der 'New York Times' den Einsatz der Streumunition. "Ein Grund, warum der Kampf in Misurata so schwierig ist, ist, dass es auf so engem Raum bebaut ist. Alles spielt sich in den Wohngebieten ab und das macht es für die Nato und für die Kämpfer gegen Gaddafi so kompliziert."
dlf/dpa/rkr/km - Bild: Hannibal Hanschke (epa)