Arabische Fernsehsender und Oppositionelle berichteten, nach dem Freitagsgebet habe es unter anderem in Deir al-Sor, Kamischli, Daraa, Daja und Homs größere Kundgebungen gegeben. Eine kleine Demonstration mit 250 Teilnehmern wurde aus dem Umland der Hauptstadt Damaskus gemeldet.
Die Sicherheitskräfte hatten seit Beginn der Proteste vor knapp einem Monat hunderte von Demonstranten festgenommen. Einige von ihnen wurden im Gewahrsam misshandelt. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen starben durch Schüsse auf Demonstranten insgesamt bereits mehr als 200 Menschen.
Als Reaktion auf die Proteste hatte Präsident Baschar al-Assad die Regierung aufgelöst. Am Donnerstag dieser Woche wurde das neue Kabinett vorgestellt, dem 13 neue Minister angehören.
Neben den Demonstranten drangsalieren die Behörden auch Journalisten, die über die Proteste berichten wollen. Ijad Issa, ein Mitarbeiter der regierungsamtlichen syrischen Tageszeitung 'Tishreen' erklärte nun: "Ich unterstütze die Revolution der Jugend sowie ihre Forderungen nach Reform und bürgerlichen Freiheiten in diesem Land."
Außerdem trat Issa unter Protest aus der Journalistengewerkschaft aus. In einer Erklärung des Journalisten hieß es, der Grund für seinen Austritt seien Äußerungen von Elias Murad, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft. Murad habe die Tötung friedlicher Demonstranten gutgeheißen und die Übergriffe auf jüngsten Journalisten nicht verurteilt.
dpa/rkr/km - Bild: Tolga Bozoglu (epa)