Beim Auswerten der Roboterbilder vom Trümmerfeld in 4000 Metern Tiefe haben Ermittler offenbar das Heckteil des Jets lokalisiert. Das werde die Suche bei der fünften Bergungsexpedition ab dem 21. April erleichtern, schreibt die französische Zeitung "Le Figaro" (Donnerstag) unter Berufung auf die Flugunfalluntersuchungsbehörde BEA. Die beiden Flugdatenschreiber ("Black Box") sind beim Airbus im Heck angebracht.
Ihre Daten sollen bei der vom französischen Staat mit 5 Millionen Euro finanzierten Aktion geborgen und ausgelesen werden, um das Unglück mit 228 Toten endlich aufzuklären. Die Wrackteile waren Anfang April nur fünf Seemeilen nördlich der letzten bekannten Position des Airbus A330 geortet worden.
Dabei wurden auch gut erhaltene Leichen entdeckt, die nach Angaben von "Le Figaro" teilweise noch in ihren Sitzen angeschnallt waren. Um die Bergung dieser Toten sei ein Streit zwischen den Angehörigen entbrannt - einige von ihnen wollten die Leichen auf dem Meeresgrund belassen.
Der Air France-Flug AF 447 war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio nach Paris in einer Unwetterfront nach dem Ausfall von Geschwindigkeitsmessern und anderen Geräten abgestürzt. Die bisherigen Erkenntnisse reichten zur Klärung der Unglücksursache allerdings nicht aus. Als wahrscheinlich gilt aber, dass der Jet nach schnellem Höhenverlust erst beim Aufprall auf dem Wasser zerbarst.
dpa/jp - Bild: epa