Ein Entwurf des US-Friedensplans für ein Ende des russischen Angriffskriegs sieht vor, die Frontlinie in der Ukraine auf dem derzeitigen Stand einzufrieren. Anschließend sollen Gespräche über entmilitarisierte Pufferzonen beginnen. Das hat der ukrainische Präsident Selenskyj am Mittwoch in Kiew vor Journalisten gesagt.
Dabei stellte er weitere Details des 20-Punkte-Plans vor, über den ukrainische und amerikanische Unterhändler in den letzten Wochen verhandelt hatten. In dem Entwurf seien auch Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel fünf der Nato und eine Stärke der Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen.
Laut Selenskyj ist ein Nato-Beitrittsverbot für die Ukraine vom Tisch. Das war eine zentrale Forderung Russlands.
Ein weiterer Punkt sei, wer das ukrainische Atomkraftwerk von Saporischschja kontrollieren soll. Washington will, dass es von der Ukraine, Russland und den USA gemeinsam betrieben wird. Selenskyj hält das aber für unrealistisch. Ungeklärt ist auch die Frage um die von Russland geforderten Gebietsabtretungen.
Schwere Kämpfe statt Weihnachtsfrieden
Unterdessen setzen die russischen Streitkräfte das ukrainische Militär weiter stark unter Druck. Die ukrainischen Truppen mussten sich aus der strategisch wichtigen Stadt Siwersk im Norden der Region Donezk zurückziehen. Dort tobten weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab mit. Der Frontabschnitt galt als relativ stabil, doch zuletzt hatte sich der Druck der russischen Angreifer verstärkt.
Siwersk gilt als strategisch bedeutend, weil sie den letzten großen von ukrainischen Kräften kontrollierten Ballungsraum im Donbass schützt. Russische Angreifer können nach dem Fall von Siwersk nun weiter in Richtung der Städte Slowjansk und Kramatorsk vorrücken.
belga/dpa/vk