Irans Justiz hat erneut ein Todesurteil in der Öffentlichkeit vollstreckt. In Semnan wurde am Dienstagmorgen ein Mann wegen des Mordes an seiner Ehefrau hingerichtet, wie der staatliche Rundfunk berichtet.
Die Hinterbliebenen des Opfers hatten gemäß islamischer Rechtsprechung Vergeltung gefordert. Dem Rundfunk zufolge hatte der Mann bei der Tat vor gut fünf Jahren versucht, den Mord an seiner Frau zu verschleiern und als natürlichen Tod zu inszenieren.
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. In diesem Jahr sind laut Amnesty International bereits mehr als 1.000 Hinrichtungen verzeichnet worden. Das sind so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr.
dpa/sh