Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro hat in der Nacht vor seiner Festnahme seine elektronische Fußfessel mit einem Lötkolben beschädigt. Kurz nach Mitternacht hatte die Fußfessel demnach Alarm ausgelöst, was auf einen Manipulationsversuch hingedeutet habe.
Er habe dies "aus Neugier" getan, erklärte Bolsonaro einer Beamtin bei der Kontrolle des Geräts. Er habe die Fußfessel, die er während seines Hausarrests tragen musste, aber nicht abnehmen wollen, beteuerte er.
Bolsonaro befand sich seit August wegen Verstößen gegen gerichtliche Auflagen im Hausarrest. Samstag wurde er wegen des Verdachts eines konkreten Fluchtrisikos und einer Bedrohung der öffentlichen Ordnung festgenommen.
Zuvor hatte Bolsonaros Sohn zu einer nächtlichen Mahnwache vor dem Haus seines Vaters aufgerufen. Ein mögliches Chaos vor dem Haus hätte Bolsonaro eine Flucht ermöglichen können - möglicherweise zur nahegelegenen Botschaft eines ihm wohlgesonnenen Landes wie den USA.
Die Trump-Regierung unterstützt Bolsonaro, der seine Wahlniederlage 2022 bis heute nicht akzeptiert hat. Washington wirft der brasilianischen Justiz eine politisch motivierte Kampagne gegen Bolsonaro vor.
Bolsonaro war wegen eines versuchten Staatsstreichs im September zu über 27 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
dpa/vk