Mit zahlreichen Festveranstaltungen feiert Russland den historischen Flug des sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin vor genau 50 Jahren als Beginn der bemannten Raumfahrt.
Der damals 27 Jahre alte Offizier der Armee war am 12. April 1961 mit seiner Wostok-Raumkapsel von der kasachischen Steppe aus ins All gestartet. Gagarin landete nach 108 Minuten unverletzt auf einem Acker an der Wolga.
Für Moskau war der legendäre Flug ein wichtiger Punktsieg im Wettlauf der Supermächte Sowjetunion und USA um die Vorherrschaft im All. Gagarin starb 1968 bei einem Flugzeugabsturz.
Raketenkonstrukteur Tschertok: "Alles Überflüssige ausgebaut"
Der legendäre russische Raketenkonstrukteur Boris Tschertok (99) verriet am Montag bei einer Feierstunde in Moskau, dass es bei diesem ersten Flug "mehr als bedrohliche" Momente gegeben habe. "Nach den heutigen Sicherheitsstandards hätte Gagarin nie fliegen dürfen", sagte der Experte für Steuerungssysteme.
"Als wir Gagarin vor dem Start gewogen haben, war er mit seinem Kosmonautenanzug plötzlich 14 Kilogramm zu schwer für die Kapsel", sagte Tschertok. "Also bauten wir alles 'Überflüssige' aus - Drucksensoren, Temperaturmesser, jede Menge Kabel." Verpflegung für zehn Tage blieb aber an Bord, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. "Wir mussten damit rechnen, dass der Motor im All ausfällt. Dann wäre die Kapsel erst nach rund sieben Tagen heruntergefallen."
Nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos waren seit Gagarins historischem Flug insgesamt fast 500 Männer und Frauen aus rund 40 Ländern im All. "Wir sind stolz darauf, dass ein Russe am Anfang dieser internationalen Zusammenarbeit steht", sagte Roskosmos-Chef Anatoli Perminow.
dpa/sh/km - Bild: Sergei Ilnitsky