Aus Island müssen bis 2046 schrittweise bis zu 3,8 Milliarden Euro an die Gläubigerstaaten Großbritannien und Niederlande überwiesen werden, weil die dortigen Regierungen heimischen Kunden der 2008 zusammengebrochenen Internetbank Icesave ihre Einlagen erstattet hatten.
Ministerpräsidentin Jóhanna Sigurdardóttir sagte zu dem Ergebnis, es sei der "denkbar schlechteste Ausgang". Ihre Regierung hatte sich für ein "Ja" eingesetzt. Sie hält eine Icesave-Einigung für unabdingbar, um den angestrebten Beitritt zur EU so schnell wie möglich zu erreichen. Nun gilt es als wahrscheinlich, dass die strittigen Rückzahlungsbedingungen über die EU-Gerichtsbarkeit geklärt werden müssen.
Bei einem ersten Referendum im März 2010 hatte eine Mehrheit von 93 Prozent die von der Regierung in Reykjavik ausgehandelten Rückzahlungsbedingungen abgelehnt. Kritisiert wurden vor allem hohe Zinsdienste.
Die drei beteiligten Regierungen handelten dann im vergangenen Jahr einige Erleichterungen für die isländische Seite aus. Die Inselrepublik im Nordatltantik mit 320.000 Einwohnern wurde von der Finanzkrise 2008 durch den Zusammenbruch des kompletten Bankwesens besonders hart getroffen.
dpa/vrt/jp - Bild: Valda Kalnina (epa)