Bei einer Großdemonstration streng religiöser Juden in Jerusalem gegen die Rekrutierung ultraorthodoxer junger Männer ist ein Jugendlicher aus dem 20. Stockwerk eines Rohbaus in den Tod gestürzt.
Die Organisatoren der Kundgebung hätten andere junge Männer aufgefordert, von den oberen Stockwerken des Rohbaus herunterzukommen, berichtete die Zeitung "Times of Israel".
Der Streit um einen Vorstoß, mehr ultraorthodoxe Männer zum allgemein geltenden Dienst an der Waffe zu verpflichten, gerät in Israel immer mehr zur politischen und gesellschaftlichen Zerreißprobe. Er gilt auch als Gefahr für den Fortbestand der rechtsreligiösen Koalition des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Viele ultraorthodoxe Juden empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Die Armee hatte aber angesichts des langen Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eindringlich vor einem drastischen Mangel an kampffähigen Soldaten gewarnt.
dpa/mh