Israel hat den Behörden im Gazastreifen weitere 54 Leichen von Palästinensern übergeben. Dies teilte die Regierung in Jerusalem mit. Damit habe man insgesamt 195 Tote überstellt, hieß es.
Die von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen erklärte, die Leichen wiesen Anzeichen von Folter, Erschießungen und des Erhängens auf. Beweise dafür wurden nicht vorgelegt. Die israelische Armee wies die Angaben zurück. Sie erklärte, im Gegensatz zur Hamas handele man strikt im Einklang mit dem Völkerrecht.
Die gegenseitige Überstellung sterblicher Überreste ist Teil des Waffenruhe-Abkommens. Um die Waffenruhe zu festigen, reist am Donnerstag auch US-Außenminister Rubio nach Israel. Dort halten sich bereits Vizepräsident Vance und der Nahost-Gesandten Witkoff auf.
WHO evakuiert 41 Kinder aus dem Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals seit der neuen Waffenruhe im Gazastreifen schwer kranke und verletzte Kinder in Sicherheit gebracht. 41 Kinder und ihre Begleiter seien aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete WHO-Chef Tedros in den Sozialen Netzwerken. In welchen Ländern die jungen Patienten behandelt werden sollen, könne aufgrund "operativer Erwägungen" noch nicht gesagt werden.
Israel erlaubt Journalisten weiter keinen Zugang zum Gazastreifen
Internationale Journalisten bekommen auch nach der Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg vorerst keinen Zugang zum zerstörten Gazastreifen. Vor dem höchsten Gericht in Jerusalem gab es zwar eine Anhörung zu einem Antrag des Auslandspresseverbands (FPA). Das Gericht gewährte der israelischen Regierung jedoch weitere 30 Tage Aufschub, um eine klare Position vorzulegen. Der Presseverband reagierte enttäuscht und warf Israel Verzögerungstaktik vor.
Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Jahren konnten ausländische Journalisten den Gazastreifen nur vereinzelt und in Begleitung von israelischen Soldaten besuchen. Dabei bekamen sie immer nur ganz bestimmte Ausschnitte zu sehen.
dpa/belga/dlf/jp