Der Betreiber des Atomkraftwerks, Tepco, teilte mit, am Donnerstag seien nördlich von Fukushima Eins in Meerwasserproben 110 Becquerel des radioaktives Jods-131 pro Kubikzentimeter festgestellt worden. Diese Zahl liege 2800 mal höher als der Grenzwert.
Am selben Ort seien am Dienstag das 600-Fache und am Mittwoch das 1000-Fache des Grenzwertes registriert worden, berichtete der Fernsehsender NHK. Die Atomsicherheitsbehörde Nisa wies Tepco an, seine Kontrollen zu verstärken, um eine mögliche Belastung des Pazifiks abzuklären.
Eine Barriere aus Stahl soll eine weitere Verseuchung des Pazifiks mit radioaktiv-belastetem Wasser am havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima verhindern. Der Kraftwerksbetreiber Tepco begann am Samstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo damit, diese Absperrung zu errichten.
Arbeitern des Energiekonzerns war es nach mehreren gescheiterten Versuchen gelungen, ein Leck abzudichten, durch das stark verstrahltes Wasser in den Pazifik strömte. Tepco leitete etwa 9000 Tonnen leicht verstrahltes Abwasser ins Meer. Mit dieser kontrollierten Aktion soll in Tanks Platz zur sicheren Speicherung stärker verstrahlten Abwassers geschaffen werden.
Immer neue Todesopfer - Japan will Nachbarländer beruhigen
Die Zahl der Opfer der Naturkatastrophe vom 11. März steigt weiter. Die offizielle Zahl der Toten wurde am Samstag von der Polizei mit 12.876 angegeben. Vermisst würden 14.865 Menschen.
Auf internationalen Parkett will die japanische Regierung Ängste der Nachbarn vor radioaktiv-belasteten Nahrungsmittel nehmen. Die Lebensmittel aus Japan seien trotz aller Probleme weiter sicher. Darauf will der japanische Außenminister Takeaki Matsumoto am Samstag auf einem Ministertreffen der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN in Jakarta hinweisen. Dies berichtete der staatliche japanische Fernsehsender NHK.
In der indonesischen Hauptstadt soll über ASEAN-Hilfen für Japan diskutiert werden. Mitglieder des ASEAN-Verbands sind Birma, Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, die Philippinen und Singapur.
dpa/jp - Bild: Tepco (epa)