Die Ukraine darf vorerst nicht darauf hoffen, dass die USA Marschflugkörper vom Typ Tomahawk liefern. Das sagte der ukrainische Staatschef Selenskyj nach dem Treffen mit Trump im Weißen Haus. Selenskyj geht aber von einer Momentaufnahme aus. Es sei keine grundsätzliche Absage gewesen.
Die Ukraine benötigt die Marschflugkörper, um militärische Anlagen tief im russischen Hinterland anzugreifen. Das Treffen mit Trump sei nicht einfach gewesen, heißt es laut US-Medien aus informierten Quellen.
Selenskyj hat noch am Abend seine europäischen Partner über das Treffen mit Trump informiert. Die europäischen Partner hätten Selenskyj zugesagt, ihre Unterstützung auszubauen, um Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu bewegen. Das sagte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz.
Auch US-Präsident Trump unterstrich noch einmal, dass es Zeit für einen Friedensplan sei. Er will sich in Kürze wieder persönlich mit Russlands Präsident Putin treffen.
Russland setzt Angriffe auf Ukraine fort
Ungeachtet des Treffens zwischen Trump und Selenskyj hat Russland seine Angriffe auf die Energieversorgung der Ukraine fortgesetzt. Nach Angaben ukrainischer Behörden führte Russland mehr als zehn Schläge auf die Stadt Tschuhujiw in der Region Charkiw im Osten des Landes aus. Fast alle Stadtteile seien lahmgelegt.
Im Gebiet Tschernihiw im Norden des Landes sind nach Angaben des regionalen Energieversorgers rund 17.000 Kunden ohne Strom. Auch der Gouverneur des Gebiets Saporischschja im Südosten der Ukraine, Iwan Fedorow, berichtete von Bränden infolge russischer Angriffe. Verletzt worden sei niemand.
Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete indessen von ukrainischen Drohnenangriffen. An neun Flughäfen in Russland kam es aus Sicherheitsgründen zu Einschränkungen. Das kommt im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder vor. Wegen des Einsatzes der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich.
dpa/okr/est