Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Drohnenangriff im Gazastreifen mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens ereignet, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt. Ein israelischer Armeesprecher teilte mit, man prüfe den Bericht.
Das israelische Militär hatte sich im Rahmen der Vereinbarung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas aus den großen Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückgezogen. Bis zu einer Einigung über die zweite Phase des Friedensplans bleibt die Armee aber in mehr als der Hälfte des Gebiets.
Nach Beginn der Waffenruhe am Freitag ist es schon zu mehreren tödlichen Zwischenfällen gekommen. Die Armee hat Zivilisten davor gewarnt, sich den israelischen Truppen zu nähern.
Israel droht Hamas bei Verstoß gegen Abkommen
Israel fordert die islamistische Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln auf. Andernfalls droht sie mit einer Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.
Der israelische Verteidigungsminister Katz sagte laut Medien, das Waffenruhe-Abkommen verlange die Entwaffnung der Hamas und die Übergabe aller lebenden und toten Geiseln. Sollte sich die Terrororganisation weigern, die Vereinbarung einzuhalten, werde Israel die Kämpfe wieder aufnehmen. Er habe das Militär angewiesen, für diesen Fall einen umfassenden Plan auszuarbeiten.
Die Hamas hatte am Mittwochabend zwei weitere Leichen übergeben und nach eigener Darstellung damit alle für sie erreichbaren Überreste von Geiseln ausgehändigt. Laut Vereinbarung muss sie insgesamt 28 Geiselleichen übergeben. Bislang hat die Hamas zehn Leichen übergeben, davon sind sieben identifiziert. In einer Erklärung der Hamas hieß es: "Was die übrigen Leichen betrifft, so sind zu ihrer Bergung außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen nötig".
dpa/est