Die Kundgebungsteilnehmer forderten zügigere Gerichtsverfahren gegen ehemalige Regimegrößen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch und die Auflösung der Mubarak-Partei NDP, berichteten Augenzeugen und Aktivisten. Die Demonstration stand unter dem Motto "Freitag der Reinigung und des Gerichts".
Aufgerufen zu der Kundgebung hatten die Jugendbewegung 6. April und andere Organisationen, die die Massenproteste initiiert hatten.
Ausstellung über Revolution
Mit einer Wanderausstellung will Ägypten die dramatische Jugend-Revolte, die den Präsidenten Husni Mubarak stürzte, der Welt nahe bringen. In 14 europäischen Ländern sollen Skulpturen, Bilder, Transparente, Graffiti und Karikaturen gezeigt werden, die während der 18-tägigen Proteste im Januar und Februar entstanden sind, sagte der Altertümer-Minister Zahi Hawass am Donnerstag in Kairo nach einem Treffen mit Vertretern der revolutionären Jugendbewegung.
Das Ministerium werde der geplanten Ausstellung auch Exponate aus dem ägyptischen Altertum mit dazu passender ikonischer Symbolik beigeben, führte Hawass weiter aus. Darunter seien Statuen alt-ägyptischer Götter wie Osiris, der für das Gute steht, oder Maat, der Patron über die Wahrheit und Justiz.
Die Ausstellung soll auch an die zumeist jugendlichen Opfer der Revolution erinnern, die bei Angriffen von Sicherheitskräften und Regime-Anhängern getötet wurden. Dabei sollen ihre Bilder sowie persönliche Gegenstände zu sehen sein, die sie bei den Demonstrationen dabei hatten, wie etwa Fahnen und Sticker.
Mubarak musste am 11. Februar auf Druck der Proteste zurücktreten. Das Zentrum der Massenbewegung war der Tahrir-Platz in Kairo, der von den Demonstranten besetzt wurde. Dort hatte sich in dieser Zeit eine eigene Kultur des Dialogs und der Selbstdarstellung herausgebildet.
Sichtbar wurde das durch selbst angefertigte, oft originelle Transparente, Straßenbemalungen und Stellwände, an die jeder seine Zeichnungen und Texte heften konnte. Mit Spott und Ironie befreiten sich viele Menschen von den Tabus und Denkverboten, die ihnen unter der autoritären Herrschaft aufgezwungen worden waren.
dpa/pma/km - Bild: André Pain (epa)