Die Innenminister beider Länder, Roberto Maroni und Claude Gueant, kamen am Freitag in Mailand zu einem Meinungsaustausch über die Flüchtlingsproblematik zusammen. Am 26. April wird Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy in Rom erwartet.
Die Regierung in Rom hatte am Donnerstag angekündigt, den Flüchtlingen aus Tunesien befristete Aufenthaltsgenehmigungen zu geben, damit sie nach Frankreich reisen könnten. Frankreich erschwerte daraufhin die Bedingungen für die Einreise. Paris verhalte sich in der Frage "feindlich", sagte dazu Maroni.
Wenn Frankreich weiterhin Migranten abweisen wolle, dann solle Paris aus dem Schengen-Abkommen zur Reisefreizügigkeit ausscheren oder die Mitgliedschaft auf Eis legen, meinte Maroni am Donnerstag in einer TV-Talkshow. Frankreich und Italien sind unter den 25 Ländern, die dem Abkommen zum grenzfreien Verkehr in Europa beigetreten sind.
Seit Beginn der Unruhewelle in Nordafrika im Januar flohen nach Angaben des Innenministeriums in Rom 22.000 vorwiegend tunesische Flüchtlinge auf die süditalienische Insel Lampedusa. Das kleine Eiland liegt nur 130 Kilometer von der tunesischen Küste entfernt.
dpa/pma - Bild: Ettore Ferrari (epa)