Der 69-Jährige wurde im Morgengrauen gegen 4 Uhr MEZ gehängt. Sechs Stunden später zeigte das Staatsfernsehen Videoaufnahmen, wie Saddam zum Galgen geführt und ihm der Strick um den Hals gelegt wurde.
Saddam, der das Land als Staats- und Parteichef mit eiserner Hand fast 24 Jahre lang beherrscht hatte, war zusammen mit seinem Halbbruder Barsan al-Tikriti und einem Ex-Richter am 5. November zum Tode verurteilt worden. Sie wurden wegen des Massakers in dem schiitischen Ort Dudschail im Juli 1982 an 148 Schiiten für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung der beiden Mitangeklagten wurde verschoben.
US-Präsident George W. Bush sprach von einem Meilenstein auf dem Weg zu einem demokratischen Irak. Gegner der Todesstrafe waren sich weltweit in ihrer Kritik an der Hinrichtung einig. Auch in der Europäischen Union gab es Ablehnung. In Brüssel erinnerte Außenminister De Gucht daran, dass Belgien grundsätzlich gegen die Todesstrafe sei. Andererseits hoffe er, dass mit dem Tode Saddams ein Schlussstrich unter sein gewalttätiges Regime gezogen werde. Der finnische Außenminister und EU-Ratsvorsitzende Erkki Tuomioja sagte, zwar sei Saddam für schwere Verletzungen der Menschenrechte verantwortlich, das rechtfertige aber die Todesstrafe nicht.
Saddam Hussein stirbt im Morgengrauen am Galgen - 'Keine Reue'
Mehr als drei Jahre nach seinem Sturz ist der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein heute Morgen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch den Strang hingerichtet worden.