Die von Äthiopien unterstützten Soldaten der Übergangsregierung fuhren mit gepanzerten Fahrzeugen in die Stadt ein. Der Chef der Übergangsregierung äußerte die Hoffnung, dass die mächtigen regionalen Kriegsherren - die so genannten warlords, die unter den Islamisten an Einfluss verloren hatten - die Regierung dabei unterstützen werden, «Gesetz und Ordnung» im Land wieder herzustellen.
Die islamistischen Milizen hatten Mogadischu zuvor aufgegeben - wie sie sagten, um unnötiges Blutvergießen zu verhindern. Ein Teil der Kämpfer floh aus der Stadt, andere entledigten sich lediglich ihrer Uniformen.
Während sich der UN-Sicherheitsrat nach einer weiteren ergebnislosen Debatte am Mittwochabend bis aus weiteres nicht mehr mit dem Konflikt befassen wollte, warnten Organisationen und Politiker vor einer humanitären Katastrophe und einer Destabilisierung der Nachbarstaaten. Als Vermittler ins Gespräch gebracht wurde Bundespräsident Horst Köhler. Er genieße hohen Respekt in Afrika und solle sich «einmischen», forderte Karlheinz Böhm, Gründer der in Äthiopien aktiven Hilfsorganisation «Menschen für Menschen».
Mogadischu unter Kontrolle der Übergangsregierung
Die somalische Übergangsregierung hat heute die Kontrolle über die Hauptstadt Mogadischu übernommen, die seit Juni von den islamistischen Milizen beherrscht worden war.