Frankreichs neuer Premierminister Sébastien Lecornu hat das umstrittene Vorhaben seines gestürzten Amtsvorgängers gekippt, zwei Feiertage abzuschaffen. Das sagte Lecornu französischen Regionalmedien. Stattdessen brauche es andere Lösungen zur Sanierung der Staatskasse.
Damit geht Lecornu einen Schritt auf die linke Opposition zu. Er sagte, ab nächster Woche werde es Beratungen geben, wie Frankreich dezentralisiert, der Verwaltungsapparat verschlankt und Kommunalparlamenten mehr Verantwortung übertragen werden könne. Er wolle Regierungsbehörden zusammenlegen oder ganz abschaffen und ehemaligen Kabinettsmitgliedern auf Lebenszeit gewährte Privilegien entziehen.
Frankreich hat mit rund 3,3 Billionen Euro den größten Schuldenberg in der Europäischen Union angehäuft. Gemessen an der Wirtschaftsleistung ist die Schuldenquote mit 114 Prozent die dritthöchste nach der von Griechenland und Italien. Auch die Staatsausgaben gehören zu den höchsten in der EU.
Mitten in der Haushaltskrise stufte die Ratingagentur Fitch auch die Kreditwürdigkeit des Landes herab - womit sie der strauchelnden Regierung in Paris die Finanzierung ihrer Staatsschulden erschwert.
dpa/est