Knapp eine Woche vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump hat Großbritanniens Premier Keir Starmer seinen Botschafter in Washington, Peter Mandelson, abberufen.
Neue Belege beweisen nach Einschätzung des Außenministeriums, dass die "Beziehung" des Botschafters zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein deutlich enger gewesen sei, als bei dessen Ernennung bekannt war.
Mandelson soll dem 2019 im Gefängnis gestorbenen Finanzier kurz vor dem Haftantritt etwa geschrieben haben, dass er "sehr viel" von ihm halte. In dem Schreiben bezeichnete er Epstein als "besten Kumpel".
In der Affäre um Epstein, der sich einst in den höchsten Kreisen bewegte und einen Missbrauchsring betrieb, geht es seit Monaten insbesondere um die Rolle von US-Präsident Trump, der eine Verwicklung vehement bestreitet.
Peter Mandelson, der vor seiner Berufung zum Botschafter im Oberhaus saß, gilt als Labour-Schwergewicht. Unter den früheren Premierministern Tony Blair (1997 bis 2007) und Gordon Brown (2007 bis 2010) hatte er verschiedene Kabinettsposten inne. Zwischen 2004 und 2008 diente er als Großbritanniens EU-Kommissar in Brüssel.
dpa/rop