Eine Sprecherin des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert bestätigte am Donnerstag, 30 Familien sollten in das ehemalige Militärlager Maskiot im Jordantal ziehen. Die Ortschaft bestehe jedoch bereits seit 1981 und sei damals mit dem Ziel gegründet worden, sie mit israelischen Zivilisten zu besiedeln. In den vergangenen fünf Jahren hätten dort zudem Schüler eines Internats gelebt, das Schulabsolventen auf den Militärdienst vorbereitet. «Dies ist keine neue Siedlung», betonte Olmerts Sprecherin Miri Eisin. Die EU und die USA hatten die Ankündigung eines israelischen Siedlungsneubaus im Westjordanland scharf kritisiert. Er verstoße gegen den als Road Map bekannten Nahostfriedensplan, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Gonzalo Gallegos, am Mittwoch in Washington. Zuvor hatte bereits die finnische EU-Ratspräsidentschaft ihre «tiefe Besorgnis» über die Entscheidung der israelischen Regierung geäußert. Ein Sprecher der israelischen Friedensorganisation «Schalom Achschaw» (Frieden Jetzt) bestätigte am Donnerstag, die Ortschaft Maskiot erscheine auf der Liste bereits bestehender israelischer Siedlungen im Westjordanland. Dennoch handele es sich aus Sicht der Organisation faktisch um eine neue Siedlung, weil der Ort - der eher einem Militärlager ähnele - nun mit Zivilisten besiedelt werden solle. «Die Tatsache, dass dies im Jahr 2006 geschieht, wo jeder weiß, dass wir in die Richtung einer Zwei-Staaten-Lösung gehen, wirft ernsthafte Fragen auf», erklärte der Sprecher. «Wir sind ganz klar gegen diese neue Siedlung». Bei den 30 Familien, die in Maskiot angesiedelt werden sollen, handelt es sich um ehemalige Einwohner der im Sommer 2005 geräumten Siedlungen im Gazastreifen. dpa le xx mu281031 Dez 06
Israel weist Berichte über Bau neuer Siedlung zurück
Israel hat Berichte über den geplanten Bau einer neuen Siedlung im Westjordanland zurückgewiesen.