Vor einer erwarteten Großoffensive in der Stadt Gaza hat die israelische Armee ein Küstengebiet im südlichen Gazastreifen als sogenannte humanitäre Zone ausgewiesen.
Das Areal nahe der Stadt Chan Junis verfüge über wesentliche humanitäre Infrastruktur wie Feldkrankenhäuser, Wasserleitungen und Entsalzungsanlagen, teilte ein arabischsprachiger Armeesprecher in sozialen Netzwerken mit. Auch humanitäre Hilfe werde dorthin geliefert. Der Sprecher forderte die Bewohner der Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen dazu auf, sich möglichst bald in das Areal zu begeben.
Die Zone gilt schon jetzt als hoffnungslos überfüllt. Nach UN-Angaben hielten sich dort im Juni dieses Jahres auf einer Fläche von rund neun Quadratkilometern 425.000 Menschen auf. Sie leben in riesigen Zeltlagern. UN-Organisationen beschreiben die Ausstattung mit Latrinen und Gemeinschaftstoiletten sowie die Müllentsorgung als nicht ausreichend. Auch die Kapazitäten der Feldkliniken seien angesichts der großen Zahl an Menschen ungenügend.
Israels Regierung plant, im Krieg gegen die Hamas die Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstengebiets militärisch einzunehmen. Die israelischen Streitkräfte bereiten derzeit eine entsprechende Offensive vor. In den vergangenen Tagen verstärkten sie die Luftangriffe. Nach Schätzungen sollen sich in der Stadt Gaza fast eine Million Menschen aufhalten.
dpa/rop