Vier Jahre nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan hat die Unesco internationalen Druck auf die Islamisten gefordert, damit Frauen dort wieder Zugang zu Bildung erhalten.
Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay sagte in Paris, seit der Machtübernahme am 15. August 2021 hätten die Taliban über 70 Dekrete erlassen, die die Rechte von Mädchen und Frauen in Afghanistan insbesondere hinsichtlich Bildung einschränkten. Afghanistan sei heute das einzige Land der Welt, das Mädchen und Frauen den Zugang zu weiterführender Bildung strikt verbiete.
Fast 2,2 Millionen Mädchen könnten nach der Grundschule keine Schule mehr besuchen.
Zwar unterstütze die Unesco alternative Bildungsangebote für Frauen in Afghanistan, etwa über Online-Kurse und Lernangebote über soziale Medien. Diese aber könnten den Unterricht im Klassenzimmer nicht ersetzen und seien ständigen Bedrohungen ausgesetzt.
Am 15. August 2021 hatten die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan die Macht übernommen, nachdem sich ausländische Truppen aus dem Land zurückgezogen hatten. Seither schränken sie die Rechte von Frauen und Mädchen drastisch ein.
dpa/est