Der tagelange Machtkampf um die FDP-Führung ist entschieden: Guido Westerwelle tritt beim FDP-Parteitag im Mai nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden an. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa will er aber Außenminister und Vizekanzler Deutschlands bleiben.
Der Parteichef, der seit zehn Jahren an der FDP-Spitze steht, wurde nach den Niederlagen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt vor allem aus den Landesverbänden bedrängt, den Vorsitz niederzulegen.
Als mögliche Nachfolger an der Parteispitze werden Gesundheitsminister Philipp Rösler und Generalsekretär Christian Lindner gehandelt. Rösler hatte sich für einen Kurswechsel ausgesprochen. "Es kommt darauf an, die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. Daran müssen wir gemeinsam zum Wohl der Partei arbeiten", sagte er der Zeitung 'Bild am Sonntag'. Nun müssten vor allem Inhalte in den Vordergrund rücken.
Westerwelle war nach einem Besuch in China und Japan erst am Sonntagmorgen wieder in Berlin eingetroffen. Während seiner Reise hatte er es abgelehnt, sich zu seiner politischen Zukunft zu äußern. Die Hessen-FDP hatte Westerwelle im Falle einer Hängepartie um die Parteiführung mit einem vorgezogenen Bundesparteitag gedroht.
dpa/pma/km - Bild: Michael Kappeler (epa)