Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben seit Ende Mai mehr als 1.300 Menschen getötet worden, die auf Hilfe gewartet haben. Der Großteil der mindestens 1.373 getöteten Menschen sei von der israelischen Armee erschossen worden, erklärte das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten.
Die meisten Opfer gab es den Angaben zufolge in der Nähe von Standorten der von den USA und Israel unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Mehr als 500 Tote wurden entlang der Routen der Lebensmittelkonvois registriert.
Die israelische Armee hat Vorwürfe zurückgewiesen, Soldaten hätten wahllos in die Menschenmengen geschossen. Es seien lediglich Warnschüsse abgegeben worden, wenn Menschen sich Soldaten genähert hätten.
US-Sondergesandter Witkoff besucht Verteilzentrum in Gaza
Der US-Sondergesandte Witkoff hat bei einer Reise in den Gazastreifen ein Verteilzentrum der umstrittenen israelisch-amerikanischen Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) besucht. Laut einer Sprecherin des Weißen Hauses dient Witkoffs Mission im Gazastreifen dazu, Pläne für eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe für die Palästinenser auszuarbeiten.
Internationale Organisationen sehen aber die GHF nicht dazu geeignet, die Lage der Notleidenden zu verbessern. Dies könne nur über die eingespielten Mechanismen der UN und anderer Organisationen mit entsprechender Erfahrung bewerkstelligt werden.
Beginn von Gesprächen in Israel
Vorher hat Witkoff politische Gespräche in Israel aufgenommen. Er traf zunächst mit Ministerpräsident Netanjahu zusammen. Das teilte Netanjahus Büro mit.
Bei dem Gespräch soll es nach Medienberichten um die katastrophale Lage im Gazastreifen, die israelischen Geiseln sowie um das Thema Iran gehen.
dpa/dlf/mh/cd