Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den Historiker und Essayisten Karl Schlögel.
Er gilt als einer der profiliertesten Kenner der russischen und osteuropäischen Geschichte. Als einer der Ersten habe Schlögel vor der aggressiven Expansionspolitik des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewarnt, so die Jury.
Mit dem Preis würdigt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jedes Jahr Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Ehrung wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse im Oktober in der Paulskirche überreicht.
Karl Schlögel wurde 1948 in Hawangen im Allgäu geboren. Er studierte in Berlin Osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik. 1966 reiste er erstmals in die Sowjetunion, 1968 erlebte er den Prager Frühling persönlich. Aufenthalte in Moskau und Leningrad in den Achtzigerjahren prägten seine Forschung. 2014 reiste er nach der russischen Besetzung der Krim in die Ukraine.
dpa/mh