Die Atomverhandlungen in Istanbul zwischen dem Iran und Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Das hat der iranische Vize-Außenminister Kasem Gharibabdi mitgeteilt. Man habe ernste und offene Gespräche geführt und sich darauf geeinigt, die Verhandlungen fortzusetzen. Von europäischer Seite gab es bisher keine Stellungnahme.
Mitte Oktober läuft das Wiener Atomabkommen - auch wenn es praktisch nicht umgesetzt wird - formal aus. Die drei europäischen Staaten könnten bis dahin als Mitunterzeichner der Vereinbarung von 2015 die Wiedereinführung früherer Sanktionen beim UN-Sicherheitsrat beantragen.
Bei den Gesprächen in Istanbul ging es ihnen darum, diplomatischen Druck auf die Islamische Republik zu erhöhen. Es ist die erste Verhandlungsrunde seit Inkrafttreten einer Waffenruhe, die auf Israels Krieg gegen den Iran folgte.
Zu den zentralen Forderungen der Europäer gehören die Wiederaufnahme der Kontrolle des iranischen Atomprogramms durch Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sowie Informationen über den Verbleib von rund 400 Kilogramm hochangereicherten Urans. Seit dem Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen ist unklar, wo sich das Material befindet.
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