Wegen einer steigenden Wasserknappheit bringt der iranische Präsident Massud Peseschkian eine Verlegung der Hauptstadt Teheran ins Gespräch.
Die Lage ist ernst, sagte er laut dem Nachrichtenportal Asr-Iran. Die Verlegung der Hauptstadt wäre dann als Notlösung nicht auszuschließen.
Die Wasserkrise hat in vielen Landesteilen starke Auswirkungen. In zwei Drittel der Provinzen spitzt sich die Lage zu. Einer der größten Stauseen könnte bereits innerhalb der nächsten vier Wochen austrocknen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. An sieben Staudämmen im ganzen Land sei der Füllstand auf unter zehn Prozent gerutscht, zwei Talsperren trockneten bereits komplett aus. Eine normale Wasserversorgung sei mindestens in den kommenden zwei Monaten nicht mehr möglich, heißt es von Experten - bis Regenfälle im Herbst die Lage wieder entspannen.
Der Präsident nannte jahrelange Dürre im Land als einen Grund für die aktuelle Krise, gleichzeitig hätten die Vorgängerregierungen das Thema weitgehend ignoriert.
Bis mindestens Samstag bleiben alle Behörden und Schulen im Iran geschlossen. Viele Fabriken sind geschlossen. Es wird mit vielen Entlassungen gerechnet.
Kritiker werfen dem islamischen System und den Provinzverwaltungen im Umgang mit den Wetterherausforderungen Misswirtschaft vor. Viele Einwohner Teherans haben die Hauptstadt bereits in Richtung Norden des Landes verlassen. In den Provinzen am Kaspischen Meer gibt es derzeit keine Probleme mit der Wasserversorgung.
dpa/fk