Die EU-Außenbeauftragte Kallas hat Israels Vorgehen rund um die Hilfszentren im Gazastreifen scharf kritisiert. Auf X schrieb sie, die "Tötung von Zivilisten", die bei Verteilzentren Hilfe suchten, sei "nicht zu rechtfertigen".
In einem Gespräch mit Israels Außenminister Saar habe sie an die Vereinbarungen zum humanitären Zugang für Hilfsorganisationen erinnert und betont, die israelische Armee müsse aufhören, Menschen an Verteilungspunkten zu töten.
UN: Seit Ende Mai mehr als 1.000 Menschen auf der Suche nach Nahrung im Gazastreifen getötet
Die Vereinten Nationen haben der israelischen Armee vorgeworfen, seit Ende Mai im Gazastreifen mehr als 1.000 nach Nahrungshilfe suchende Menschen getötet zu haben.
Allein 766 Menschen seien in der Nähe von Verteilzentren der von den USA unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte.
Am Montag hatten die Außenministerinnen und -minister von 28 Ländern, darunter Belgien, in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert. Das Vorgehen schüre Instabilität und beraube die Menschen ihrer Würde, heißt es.
Israel wies die Forderung zurück. Die Erklärung sei von der Realität losgelöst und sende die falsche Botschaft an die Terrororganisation Hamas, reagierte das israelische Außenministerium.
In seiner Ansprache zum Nationalfeiertag hatte König Philippe die Lage im Gazastreifen als "Schande für die Menschheit" bezeichnet.
Truppen rücken vor
Unterdessen rücken israelische Truppen in Gaza auch in Gebiete vor, die sie bislang verschont hatten. Sie vermuten, dass die Hamas in dem Gebiet einige der verbliebenen Geiseln festhält. Internationale Helfer beschreiben die humanitäre Lage in dem Küstenstreifen als dramatisch.
Israels Armee stürmt Warenlager der WHO im Gazastreifen
Die israelische Armee hat bei ihrem Vormarsch im Zentrum des Gazastreifens Einrichtungen der Weltgesundheitsorganisation gestürmt, darunter Warenlager und Mitarbeiterunterkünfte.
Nach Angaben der WHO wurden die Mitarbeiter mit vorgehaltener Waffe verhört. Ihre Frauen und Kinder seien gezwungen worden, zu Fuß durch Kampfgebiete zu fliehen. Israels Armee hat sich bislang nicht dazu geäußert.
dpa/belga/orf/jp/mh