Auch drei Wochen nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan ist die Lage an der Atomanlage in Fukushima äußerst gefährlich. Trotzdem will Regierungschef Kan am Samstag erstmals die Krisenregion besuchen. Er werde in die erdbebenzerstörte Stadt Rikuzentakata und in die Präfektur Fukushima reisen, in der auch das havarierte Atomkraftwerk steht, berichtete Kyodo. Zu der Ruine selbst wird er aber vermutlich nicht reisen.
Nach der Naturkatastrophe wurden bisher offiziell 11.400 Tote gezählt. Es werden aber noch etwa 16.500 Menschen vermisst. Viele Überlebende harren in Notlagern aus.
Fehler bei Strahlenwerten
Bei der Strahlen-Messung im Atomkraftwerk Fukushima hat der Betreiber Tepco erneut geschlampt. Die Messwerte vom Grundwasser in und um das Atomkraftwerk seien teilweise fehlerhaft, teilte die japanische Atomaufsichtsbehörde am Freitag mit. Das Grundwasser sei jedoch sehr wahrscheinlich dennoch verstrahlt.
Am Vortag hatte es geheißen, dass im Wasser unter dem Atomwrack ein 10.000-fach erhöhter Wert von radioaktivem Jod gemessen wurde. Wie hoch die Belastung wirklich ist, wurde nicht bekannt. Tepco hatte bereits vorher fehlerhaft gemessen. Seit dem Erdbeben und Atomunfall vor drei Wochen steht der Konzern wegen seiner Informationspolitik in der Kritik. Regierungssprecher Yukio Edano schloss am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo eine Beteiligung des Staates an Tepco nicht aus.
An der Ruine Fukushima Eins kämpfen die Arbeiter weiter gegen den Super-GAU. Sie werden erneut versuchen, Harz auf die verstrahlten Trümmer zu sprühen. Das Vorhaben musste am Donnerstag unterbrochen werden, weil es regnete. Der Kunstharz soll verhindern, dass sich der radioaktive Staub verbreitet.
Mann durchbricht Tor zu AKW mit Auto
Am Donnerstag kam es an dem AKW Fukushima Zwei zu einem bizarren Vorfall. Ein Mann hatte versucht, in die Anlage Fukushima Eins einzudringen. Weil er dort aber nach Angaben des Betreibers von Mitarbeitern abgehalten wurde, fuhr er zur Anlage Fukushima Zwei, durchbrach dort mit seinem Auto ein Tor und kurvte zehn Minuten auf dem Gelände herum, berichtete Kyodo. Niemand wurde verletzt, der 25-jährige Arbeitslose wurde festgenommen. Als Grund für die Irrfahrt gab er laut Polizei an: "Ich wollte mal auffallen."
Die Atomaufsichtsbehörde forderte Tepco mit Blick auf die Lagerung radioaktiver Materialien auf, für eine bessere Bewachung der Anlage zu sorgen. Fukushima Zwei liegt etwa zwölf Kilometer vom AKW Fukushima Eins entfernt und gilt im Gegensatz zu diesem als stabil.
dpa/jp/km - Bild: epa/str
EU: Höhere Grenzwerte für Produkte aus Japan
http://foodwatch.de/kampagnen__themen/radioaktivitaet/lebensmittel_importe/index_ger.html
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OHNE WORTE!!!!