Der Chef der Streitkräfte der Elfenbeinküste, Phillippe Mangou, ist in Abidjan nach südafrikanischen Angaben in die Residenz der südafrikanischen Botschaft geflüchtet. Dies bestätigte die südafrikanische Regierung in Pretoria am Donnerstag. Der Armeechef war bis zuletzt loyal zu dem amtierenden Präsidenten Laurent Gbagbo.
Das französische Militär hat in den Konflikt eingefriffen. In der Wirtschaftsmetropole Abidjan patrouillierten französische Soldaten, berichtet das französische Fernsehen. Bewohner der Stadt beschreiben die Lage als angespannt, die meisten Geschäfte seien geschlossen. Wer die Gelegenheit dazu habe, verlasse die Stadt.
Abidjan ist die einzige Stadt, die noch unter der Kontrolle Gbagbos steht. Ouattara forderte seinen Rivalen auf, aufzugeben. Am Mittwoch hatten Ouattaras Anhänger Medienberichten zufolge die politische Hauptstadt Yamoussoukro sowie den wichtigen Kakaohafen San Pedro eingenommen. Kakao ist die Hauptdevisenquelle der Elfenbeinküste.
UN-Sanktionen gegen Gbagbo
Die Internationale Gemeinschaft will Präsident Gbagbo, der trotz Wahlniederlage an seinem Amt klebt, nun mit Sanktionen zum Einlenken bewegen. Der Weltsicherheitsrat in New York verhängte einen Katalog von Strafmaßnahmen gegen den Machthaber, seine Frau Simone und die engsten Vertrauten. Sie werden mit Reiseverboten belegt, ihre Einkommen werden eingefroren.
Ggagbo könne die Sanktionen noch abwenden, wenn er endlich sein Amt dem Wahlsieger Alassane Ouattara zur Verfügung stelle, heißt es in der Resolution, die von den 15 Ratsmitgliedern am Mittwochabend (Ortszeit) einstimmig angenommen wurde. Gleichzeitig forderte das höchste UN-Gremium Gbagbo erneut auf, die Gewalt gegen Zivilisten in seinem Land einzustellen.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben die Kämpfe zwischen den Anhängern von Gbagbo und Ouattara bisher etwa 500 Todesopfer gefordert und gut eine Million Menschen in die Flucht geschlagen. Gbagbo weigert sich trotz Wahlniederlage im November 2010, die Macht dem international anerkannten Wahlsieger Ouattara zu übergeben.
dpa/afp/belga/okr/km - Bild: Legnan Koula (epa)