Experten der Organisation fanden demnach nahe der ostlibyschen Stadt Adschdabija zwei Dutzend Panzer- und drei Dutzend Tretminen. Die Sprengkörper waren in der Nähe von Wohngebieten verborgen. Sie stammten zweifelsfrei von Gaddafi-treuen Streitkräften, die die Stadt zwischen dem 17. und 27. März beherrscht hatten, hieß es in der Erklärung. Die HRW-Experten dokumentierten ihre Funde und machten die Minen anschließend unschädlich.
Die Aufständischen in Bengasi, die zu Beginn des Aufstands im Vormonat die örtlichen Waffendepots der Gaddafi-Truppen unter ihre Kontrolle gebracht hatten, verpflichteten sich bei HRW, die dort gelagerten Minen nicht in den Kämpfen einzusetzen. Peter Bouckaert, der HRW-Direktor für Notfälle, forderte das Regime in Tripolis auf, den Einsatz der Minen unverzüglich zu stoppen. Diese stellten nicht zuletzt eine enorme Gefahr für die Zivilbevölkerung dar.
Die meisten Staaten der Welt haben den Vertrag über das Verbot von Landminen aus dem Jahr 1997 ratifiziert. Libyen ist unter den 37 Ländern, die das bislang nicht taten.
dpa/okr