Er reagierte damit auf Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Man werde aber ausgehend von IAEA-Daten den Boden um das AKW intensiver auf Strahlen untersuchen, sagte der Sprecher.
Mittlerweile hat die Betreiberfirma Tepco damit begonnen, verstrahlte Trümmer mit Kunstharz zu besprühen, musste die Versuche aber wegen Regens wieder stoppen. Mit dem Kunstharz soll unter anderen die Ausbreitung von radioaktivem Staub verhindert werden.
Im Meer stieg die Radioaktivität weiter: Im Meerwasser nahe des AKW seien Jod-Partikel mit einer 4385-fach höheren Konzentration als erlaubt gemessen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag.
IAEA hatte zu Evakuierung geraten
Wegen der hohen Strahlenwerte im 40 Kilometer von Fukushima entfernten Iitate hatte die IAEA zuvor zur Räumung der 7000-Einwohner-Stadt geraten. «Eine erste Beurteilung deutet darauf hin, dass eine der IAEA-Kriterien für die Evakuierung überschritten wurde», hatte IAEA-Experte Denis Flory in Wien gesagt. Japan hat bisher eine Evakuierungszone im Umkreis von 20 Kilometern sowie eine Sicherheitszone von 30 Kilometer um das Atomkraftwerk gezogen. 3.000-fachen Konzentration die Rede.
Das Meerwasser vor der Atomruine im japanischen Fukushima wird unterdessen immer mehr verstrahlt. Nach jüngsten Angaben der japanischen Atomaufsichtsbehörde hat die Konzentration von radioaktivem Jod den zulässigen Höchstwert um das 4.385-fache überschritten. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Katastrophe Mitte März. Die Behörde will jetzt die Zahl der Mess-Stellen im Meer erhöhen und zugleich das Grundwasser auf dem AKW-Gelände analysieren.
Eine Lösung der Krise in der Atomanlage ist weiter schwierig: Einerseits müssen die Brennstäbe mit Wasser gekühlt werden, anderseits soll radioaktives Wasser nicht ins Meer gelangen. Noch ist man ratlos, wohin das Wasser gepumpt werden soll.
Neues Nachbeben
In der Katastrophenregion im Nordosten Japans gab es am Morgen ein weiteres Nachbeben. Es hatte eine Stärke von 6,0. Die Erschütterungen waren auch in der etwa 300 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio zu spüren. Berichte über mögliche weitere Opfer oder Schäden liegen nicht vor.
Die Menschen im japanischen Katastrophengebiet sind weiter harten Witterungsbedingungen ausgesetzt. Wie der öffentliche Fernsehsender NHK am Donnerstag meldete, wurde für die Nacht wieder Regen erwartet. Noch immer herrschen Temperaturen am frühen Morgen um den Gefrierpunkt, was das Leben vor allem der vielen alten Menschen in den Notlagern erschwere. Die Meteorologische Behörde warnte zudem vor weiteren starken Nachbeben und möglichen Tsunami.
dpa/jp/est - Bild: Everett Kennedy Brown (epa)