Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan geht davon aus, dass die israelischen Angriffe auf den Iran eine Flüchtlingswelle mit Ziel Europa auslösen könnten. Das sagte Erdogan in einem Telefongespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz.
Bislang hat die Türkei an der gemeinsamen Grenze mit dem Iran allerdings keine erhöhte Anzahl an Flüchtlingen festgestellt. Erdogan warnte, die israelischen Angriffe auf den Iran seien eine große Gefahr für die Sicherheit in der Region. Er befürchte zudem, dass in Folge der Angriffe Lecks in iranischen Atomanlagen auftreten könnten.
UNHCR bereitet sich auf Flüchtlingsstrom aus dem Iran vor
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) bereitet sich auf größere Flüchtlingsgruppen aus dem Iran vor. Nach Angaben von UNHCR-Chef Grandi ist die Organisation dabei, Krisenpläne zu erstellen.
Es gebe bereits unbestätigte Berichte über Ankömmlinge aus dem Iran in Armenien, Aserbaidschan und Turkmenistan. Bislang habe noch kein Land das UNHCR um Hilfe gebeten. Zudem beherberge der Iran selbst mehr Flüchtlinge als jedes andere Land, sagte Grandi. Dort lebten 3,5 Millionen Menschen aus Afghanistan.
Deshalb habe das UNHCR auch ein großes Büro im Iran. Es sei aber schwierig, sich einen Überblick über die Lage der Flüchtlinge oder intern Vertriebenen zu verschaffen.
Israels Armee greift weitere iranische Raketensysteme an
Israel und Iran setzen ihre gegenseitigen Angriffe fort. Laut israelischer Armee wurden bei Angriffen auf den Iran Raketensysteme zerstört. Die Anlagen in Teheran und Isfahan seien auf Flugzeuge der israelischen Luftwaffe gerichtet gewesen, teilte das Militär mit.
Mit den Angriffen plant die Luftwaffe, ihre Handlungsfreiheit im iranischen Luftraum auszuweiten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt von einer "vollen Luftüberlegenheit der israelischen Luftwaffe am Himmel über Teheran" der Luftwaffe gesprochen.
US-Kriegseintritt? Trump will binnen zwei Wochen entscheiden
US-Präsident Trump will innerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob die USA an Israels Seite in den Krieg gegen den Iran eingreifen. Es gebe eine "beträchtliche Chance" auf baldige Verhandlungen mit Teheran, sagte seine Sprecherin. Trump betone zwar die Bedeutung von Diplomatie, scheue aber keine Stärke.
Für einen Angriff auf Irans unterirdische Atomanlage Fordo wäre Israel auf US-Militärhilfe angewiesen. Bisher beteiligen sich die USA nicht aktiv, unterstützen Israel aber bei der Verteidigung.
belga/dpa/moko/sh
