Israel hat in der Nacht auf Freitag den Iran angegriffen. Das israelische Militär flog zahlreiche Angriffe auf mehrere Stellungen. Die Attacke zielte auch auf das iranische Atomprogramm.
Iranische Medien berichten von Explosionen in der Hauptstadt Teheran und anderen Städten.
Bei dem Angriff ist Generalstabschef Bagheri ums Leben gekommen. Auch weitere hochrangige Offiziere wurden getötet, darunter der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami. Er galt bis zuletzt als einer der mächtigsten Männer in der islamischen Republik.
Der Iran hat bereits mit Vergeltungsmaßnahmen begonnen. Nach israelischen Angaben wurden in den letzten Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt. In Israel wurde der Ausnahmezustand verhängt. Die Konsequenzen der Eskalation sind nicht absehbar.
Der israelische Staatspräsident Herzog hat den Großangriff mit einer existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes begründet. Teheran arbeite unermüdlich daran, seine militärischen Nuklearfähigkeiten auszubauen und sein Arsenal an ballistischen Raketen zu erweitern. Die iranischen Anführer hätten ihre Absicht, den Staat Israel zu vernichten, offen und wiederholt zum Ausdruck gebracht, sagte Herzog.
Der benachbarte Irak hat seinen Luftraum geschlossen. Der Flugverkehr auf allen Flughäfen des Landes wurde eingestellt. Auch Jordanien hat seinen Luftraum geschlossen.
Öffentliches Leben in Israel steht still
Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran kommt das öffentliche Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben.
Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv wurde abgesagt. Nur Supermärkte dürfen öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen.
Trump hofft auf Rückkehr zu Verhandlungen
Die USA sind nach Angaben der Regierung in Washington nicht an Israels Angriffen auf den Iran beteiligt. US-Präsident Trump will sich am Freitag mit seinem Nationalen Sicherheitsrat besprechen. Er hofft trotz des israelischen Großangriffs auf eine Rückkehr zu Verhandlungen. Im Falle iranischer Vergeltungsschläge seien die USA bereit, sowohl sich selbst als auch Israel zu verteidigen.
Trump hatte den Iran in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung im Atomstreit zu einem Militäreinsatz kommen könnte. Irans Außenministerium macht die US-Regierung als Hauptunterstützer Israels für den Angriff mitverantwortlich. US-Außenminister Marco Rubio wies eine Beteiligung zurück und warnte den Iran vor Angriffen auf US-Einrichtungen oder US-Personal.
dpa/sh