Im Gazastreifen sind erneut mehrere Menschen in der Nähe von Verteilzentren für humanitäre Hilfsgüter getötet worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mindestens 13 Toten durch Schüsse der israelischen Armee unweit eines Verteilzentrums im Zentrum des Gazastreifens. Rund 200 weitere Personen seien verletzt worden.
Im Norden wurden außerdem fünf Menschen durch israelischen Beschuss getötet, als sie auf Hilfsgüter nahe eines dortigen Verteilzentrums warteten. Die Angaben konnten zunächst allesamt nicht unabhängig geprüft werden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
Hilfsorganisation GHF meldet Hamas-Angriff mit fünf Toten
Die Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) meldet indessen einen Angriff von Hamas-Kämpfern, bei dem fünf palästinensische Mitarbeiter getötet wurden. Die umstrittene israelisch-amerikanische Organisation verteilt Lebensmittel im Gazastreifen.
Im vergangenen Monat hatten die Hilfslieferungen begonnen. Israel und die USA wollen durch die GHF verhindern, dass sich die Hamas die humanitären Hilfsgüter aneignet.
Die UN und andere internationale Hilfsorganisationen lehnen das Verfahren ab. Die Stiftung ist umstritten. Immer wieder kommt es zu tödlichen Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilungszentren.
Armee: Leichen von zwei Geiseln im Gazastreifen geborgen
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen die Leichen von zwei Geiseln geborgen und nach Israel überführt.
Beide Männer stammten aus dem Kibbuz Nir Oz nahe der Gaza-Grenze. Sie wurden beim Überfall der Hamas im Oktober 2023 getötet und ihre Leichen nach Gaza verschleppt.
Nach deren Bergung befinden sich nach israelischer Zählung noch 53 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Von ihnen sind noch mindestens 20 am Leben, 31 gelten als tot, bei zwei Geiseln ist unklar, ob sie noch leben.
dpa/sh