Laut der israelischen Armee kommen Nahrungsmittel und medizinische Hilfsgüter im Gazastreifen an. Es gebe in dem Palästinensergebiet derzeit keine Nahrungsmittelknappheit, hieß es in einer Mitteilung.
Israel hatte in dieser Woche seine fast dreimonatige Blockade des Gebietes aufgehoben. Die Vereinten Nationen erklärten dagegen, dass nur von 90 der 200 durchgelassenen Lastwagen Hilfsgüter entladen worden seien. Zudem sei die Verteilung wegen der Gefahr von Plünderungen und wegen Koordinationsproblemen mit der israelischen Regierung schwierig.
Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" sieht die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit großer Sorge. Es könne nicht sein, dass die humanitäre Hilfe instrumentalisiert und die Bevölkerung kollektiv bestraft werde, sagte Nothilfekoordinator Luef im Deutschlandfunk. Er betonte, die EU müsse Druck auf die israelischen Behörden ausüben. Israel sei als Besatzungsmacht dazu verpflichtet, die Grundversorgung der Menschen sicherzustellen.
Unterdessen sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes seit der Nacht mindestens 28 Menschen getötet worden. Die israelische Armee erklärte, man habe "Militäranlagen, Waffenlager und Scharfschützenposten" attackiert. Außerdem seien "mehr als 75 Terrorziele" aus der Luft angegriffen worden.
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