Es handelt sich um den Vorprozess im sogenannten Mediatrade-Verfahren. Die Richter müssen in den kommenden Anhörungen entscheiden, ob ein weiterer Prozess gegen Berlusconi eröffnet wird. Berlusconi muss sich schon in vier Verfahren verteidigen - darunter der Sexskandal-Prozess um das minderjährige Escort-Girl "Ruby".
Bei Mediatrade geht es um Steuervergehen beim Verkauf von Film- und TV-Rechten ähnlich wie im Mediaset-Prozess, in dem Berlusconi und sein Konzern angeklagt sind, mit derartigen Geschäften 470 Millionen Euro schwarz in Übersee verdient haben. Insgesamt gibt es ein Dutzend Angeklagte, darunter Berlusconis Sohn Piersilvio und Mediaset-Präsident Fedele Confalonieri.
"Der Prozess ist wie viele andere vor ihm nur ein Versuch der Linken, das größte Hindernis für einen Wahlsieg aus dem Weg zu räumen", stichelte Berlusconi noch kurz vor Beginn der Anhörung per Telefon in einem Radiosender. "Ich habe mich innerhalb des Mediaset-Konzerns nie um den Kauf von Filmrechten gekümmert". Im Übrigen sei er einer der Meist-Verfolgten der Geschichte, ein Justiz-Opfer, so Berlusconi.
dpa/sh/km - Bild: Daniel Dal Zennaro (epa)