Die im Turbinengebäude des Reaktors 2 im Wasser entdeckte hochgradige Radioaktivität sei auf die teilweise Kernschmerze zurückzuführen, sagte der Sprecher. Dort waren mehr als 1000 Millisievert pro Stunde gemessen worden.
Der Betreiber der Anlage, Tepco, hatte zuvor seine Angaben korrigiert und spricht jetzt noch von einer 100.000-fach höheren Konzentration als normal. Zuvor war gemeldet worden, die Strahlung sei 10 Millionen Mal höher als sonst. Der Regierungssprecher übte scharfe Kritik an dem Umgang des Betreibers Tepco mit den Messwerten. Das sei inakzeptabel, sagte Edano.
Unterdessen setzen Arbeiter in der Atomruine ihre Bemühungen fort, hochradioaktives Wasser aus den Gebäuden der Anlage zu beseitigen. Das ist notwendig, damit nicht noch mehr Arbeiter verstrahlt werden. Dieses Risiko behindert die Versuche, die Reaktoren abzukühlen.
Beben der Stärke 6,5
Unterdessen hielt ein weiteres starkes Nachbeben die Menschen in der Katastrophenregion am Montag in Atem. Schon wieder hat ein schweres Erdbeben der Stärke 6,5 die Region erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der nationalen Meteorologischen Behörde in knapp sechs Kilometer Tiefe vor der Küste - gut 160 Kilometer von Fukushima entfernt.
An dem dort havarierten Kernkraftwerk Eins sind laut dem Betreiber Tepco keine neuen Schäden zu erkennen. Eine Tsunamiwarnung wurde wieder aufgehoben.
Greenpeace für größere Evakuierungszone
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine Ausweitung der Evakuierungszone rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima gefordert. Nach Angaben von Greenpeace herrscht in dem Ort Iitate 40 Kilometer nordwestlich des Kraftwerks eine Strahlenbelastung von bis zu zehn Microsievert pro Stunde. Eine solcher Wert mache eine Evakuierung notwendig. Vor allem für Kinder und Schwangere sei es nicht sicher, weil sie bereits innerhalb weniger Tage der jährlich erlaubten Strahlenbelastung ausgesetzt seien, teilte Greenpeace-Strahlenexperte Jan van de Putte am Sonntagabend mit.
Um das Kraftwerk gilt derzeit eine 20 Kilometer weite Evakuierungszone. Die Regierung legte Bewohnern im Umkreis zwischen 20 und 30 Kilometern Entfernung nahe, freiwillig die Gegend zu verlassen.
dpa/sh/km - Archivbild: Tepco