Kurz vor der Moskauer Siegesparade zum Weltkriegsende vor 80 Jahren haben Russland und die Ukraine einander mit Luftangriffen überzogen.
Bei einem russischen Drohnenangriff wurden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht zu Mittwoch mehrere Wohnhäuser von herabfallenden Trümmern getroffen und gerieten in Brand. Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, auf Telegram mit. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete auf seinem Telegram-Kanal von sieben Verletzten, darunter vier Kindern.
Die Ukraine setzte ihrerseits in der Nacht ihre Drohnenangriffe auf Moskau fort. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram mit, es seien in der Nacht insgesamt neun Drohnen abgewehrt worden. Über Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Am Dienstagabend schlug in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine nach Behördenangaben eine russische ballistische Rakete ein und tötete mindestens drei Menschen. Acht Menschen wurden nach Angaben der regionalen Militärverwaltung verletzt, darunter auch mehrere Minderjährige. Getroffen wurde eine Vorstadt von Sumy. Fünf Wohnhäuser seien zerstört und zivile Infrastruktur beschädigt worden, hieß es.
In der südukrainischen Großstadt Saporischschja gab es abends bei einem russischen Drohnenangriff mindestens 13 Explosionen. Militärgouverneur Iwan Fedorow sprach von drei Verletzten und teilte mit, es gebe mehrere Brände. In den Trümmern eines Wohnhauses vermuteten die Rettungskräfte Verschüttete. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.
In der Nacht zu Mittwoch wurde erneut aus Sicherheitsgründen der Flugverkehr auf dem Moskauer Flughäfen Scheremetjewo vorübergehend eingeschränkt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Zuvor mussten am Abend die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo am südlichen Rand der Metropole wegen der Gefahr den Betrieb ganz einstellen, wie Rosawiazija mitteilte.
Am Freitag will Russland mit einer Militärparade vor ranghohen Vertretern aus fast 30 Staaten in Moskau an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 erinnern. Der chinesische Präsident Xi Jinping kommt bereits an diesem Mittwoch zu einem viertägigen Besuch in Moskau an.
dpa/fk