«Diejenigen, die für Demokratie in Russland kämpfen, bitten die westlichen Führer und Medien nicht um Hilfe. Aber wir bitten Sie, damit aufzuhören, unserem korrupten und zunehmend repressiven Regime Unterstützung zukommen zu lassen», schrieb der ehemalige Schachweltmeister und Regimekritiker. Man solle nicht glauben, in Russland herrsche Demokratie, erklärte Kasparow. Vielmehr sollten die Medien sowie die Politiker im Westen «nun einen ehrlichen Blick auf das autoritäre Regime» werfen.
Der Züricher «Tages-Anzeiger» schreibt, bei dem Beitrag handele es sich um eine Reaktion Kasparows auf seine Ausladung aus der politischen Talkshow «Sabine Christiansen». In der Sendung am zweiten Adventssonntag (10.12.) ging es um den Mord am ehemaligen russischen Geheimdienstmann Alexander Litwinenko. Kasparow vermutet, dass der russische Botschafter in Deutschland, der an der Sendung teilnahm, Druck auf die ARD ausgeübt habe, weil er keine kritischen Stimmen aus Russland hören wollte. Dies wurde von der ARD bestritten.
Kasparow verlangt von West-Medien kritischeren Umgang mit Putin
Der russische Regimekritiker Garri Kasparow hat die westlichen Medien aufgefordert, sich kritischer mit der Lage in Russland und mit Präsident Wladimir Putin zu befassen.