Israel plant offenbar die Ausweitung seiner Militäroffensive im Gazastreifen. Nach Berichten israelischer Medien hat Ministerpräsident Netanjahu entsprechenden Plänen bereits grundsätzlich zugestimmt.
Das israelische Militär schickt Medienberichten zufolge bereits Einberufungsbescheide an Zehntausende Reservisten. Das israelische Nachrichtenportal "ynet" berichtete, eine größere Offensive könnte bereits in den kommenden Tagen beginnen. Ziel ist es demnach, den Druck auf die islamistische Hamas zu erhöhen, um die Freilassung weiterer Geiseln zu erzwingen.
Israel blockiert weiterhin Hilfslieferungen
Israel verhindert seit mehr als zwei Monaten Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen. Darauf machen Hilfsorganisationen aufmerksam. Sie befürchten eine Hungersnot im Gazastreifen. Weil es zu wenig Lebensmittel gibt, griffen sich die Einwohner gegenseitig an und würden Läden ausrauben, um ihren Hunger zu stillen.
Mit der Blockade des Gazastreifens will Israel verhindern, dass Hilfsgüter in die Hände der Terrormiliz Hamas gelangen. Hilfslieferungen zu verhindern, gilt als völkerrechtswidrig.
Huthi setzen Raketenangriffe auf Israel fort
Am dritten Tag in Folge hat die jemenitische Huthi-Miliz ihre Raketenangriffe auf Israel fortgesetzt. Nach Angaben der israelischen Armee gab es einen Einschlag in der Nähe des Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv.
Zuvor seien "mehrere Versuche unternommen" worden, die aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abzufangen. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Menschen am Flughafen panisch reagierten. In zahlreichen Gebieten Israels heulten während des Angriffs Warnsirenen, darunter auch in Tel Aviv und Jerusalem.
Der Flugverkehr wurde vorübergehend unterbrochen. Die Zufahrtsstraßen zum Airport wurden bis auf weiteres gesperrt. Nach Angaben des Rettungsdienstes gab es mehrere Verletzte, darunter einen im Bereich des Flughafens.
dpa/vrt/sh/okr