Die USA und die Ukraine haben sich auf ein Rohstoffabkommen geeinigt. US-Finanzminister Scott Bessent und die ukrainische Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko unterzeichneten das Vertragswerk in Washington.
Beide Länder einigten sich nach langem Ringen auf die Einrichtung eines Wiederaufbaufonds, der Washington auch Zugang zu Bodenschätzen in der Ukraine gewähren soll.
Der künftige Wiederaufbaufonds soll in Projekte zur Förderung von Mineralien, Öl und Gas und in damit verbundene Infrastruktur investieren. Das teilte die ukrainische Vizeregierungschefin Juli Swyrydenko nach der Unterzeichnung des Abkommens mit.
Die Ukraine und die Vereinigten Staaten würden gemeinsam die zu finanzierenden Investitionsprojekte festlegen. Investiert werden dürfe nur in der Ukraine. In den ersten zehn Jahren solle der Fonds Gewinne und Einnahmen nicht ausschütten, sondern reinvestieren.
US-Finanzminister Bessent nannte keine Einzelheiten zu dem Abkommen. Er betonte aber, die Vereinbarung sei ein klares Signal an Russland, dass sich die US-Regierung für einen Friedensprozess einsetze, in dessen Mittelpunkt eine freie und souveräne Ukraine stehe.
Das Abkommen kommt in einer entscheidenden Phase in den Verhandlungen über ein mögliches Friedensabkommen: US-Präsident Donald Trump drängt auf ein rasches Ende des Krieges in der Ukraine und zeigt sich entnervt über die ausbleibenden Fortschritte.
Trump setzte die Ukraine in der Vergangenheit bei dem Thema Rohstoffe massiv unter Druck. Er betrachtete potenzielle Gewinne aus dem Rohstoffabbau als Ausgleich für finanzielle und militärische Unterstützung der USA. Nach der nun getroffenen Vereinbarung betonte der Republikaner, dass die USA viel mehr zurückbekommen würden, als sie bisher investiert hätten. Er bekräftigte seine Sichtweise, dass eine wirtschaftliche Präsenz der USA in der Ukraine auch eine Sicherheitsgarantie für das Land darstelle.
Odessa unter starkem Drohnenbeschuss - Zwei Tote gemeldet
Indessen gehen die russischen Angriffe auf die Ukraine weiter. Bei einem großen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind in der Nacht nach Angaben örtlicher Behörden zwei Menschen getötet worden. 15 weitere Menschen wurden verletzt.
Demnach wurden mehrstöckige Wohnhäuser, ein Supermarkt, eine Schule und Autos beschädigt.
Auch die Großstadt Charkiw war in der Nacht laut ukrainischen Angaben erneut Ziel von Attacken. Demnach brach ein Feuer aus.
In der nordukrainischen Stadt Sumy unweit der russischen Grenze wurde eine Industrieanlage getroffen.
dpa/est