Das "World Press Photo" des Jahres 2025 zeigt einen im Gazakrieg verstümmelten palästinensischen Jungen.
Die Jury des renommierten Wettbewerbs wählte das Bild der Fotografin Samar Abu Elouf aus. Es entstand für die "New York Times". Rund 60.000 Aufnahmen von fast 4.000 Fotografen aus aller Welt hatten am Wettbewerb teilgenommen, wie die Jury in Amsterdam mitteilte.
Die Palästinenserin Elouf fotografierte den neunjährigen Mahmoud Ajjour, der im März 2024 auf der Flucht vor einem israelischen Angriff so schwer verletzt wurde, dass beide Arme amputiert werden mussten. Der Junge steht an einem Fenster im Halbschatten, das warme Licht fällt auf sein Gesicht und betont seinen melancholischen Gesichtsausdruck. Mahmoud lebt heute in Katar.
"Es ist ein stilles Foto mit einer lauten Botschaft", sagte die Generaldirektorin des Wettbewerbs World Press Photo, Joumana El Zein Khoury. "Es erzählt die Geschichte eines Jungen, aber auch die eines größeren Krieges, der Auswirkungen für Generationen haben wird."
Die Fotografin hatte im Dezember 2023 Gaza verlassen müssen und lebt nun in Doha in Katar - in demselben Wohnkomplex wie Mahmoud. Sie dokumentierte die schweren Verletzungen von Menschen aus dem Gazastreifen.
Mahmoud lerne jetzt mit seinen Füßen zu schreiben, zu gamen und Türen zu öffnen, teilte die Jury mit. Er habe einen Traum: "Er wünscht sich Prothesen und will leben, wie jedes andere Kind auch."
dpa/est