Die ersten Messergebnisse aus dem Umkreis des Unglücksreaktors in Fukushima gäben keinen Anlass zur Besorgnis. Bereits 30 Kilometer von der Reaktoranlage entfernt seien die radioaktiven Stoffe im Meerwasser deutlich verdünnt, sagte Rieth am Freitag in Hamburg.
Für das wichtige Fanggebiet in der Beringsee, über 2500 Kilometer von Fukushima entfernt, sei nach jetziger Datenlage nicht mit einer nachweisbaren Erhöhung der Radioaktivität zu rechnen.
Das Institut analysiert vom Reaktorbetreiber und vom japanischen Forschungsministerium übermittelte Messwerte. So lag der von einem Forschungsschiff gemessene Jod-131-Wert 30 Kilometer vor der Küste von Fukushima bei 42 Becquerel (Bq), der Cäsium-137-Wert bei 16 Bq in einem Liter Meerwasser. Die Grenzwerte wurden von den japanischen Behörden mit 40 Bq bei Jod und 90 Bq bei Cäsium angegeben.
Direkt am Auslauf der Kühlkreisläufe der Reaktoranlage wurden vom Betreiber am Mittwoch 5900 Bq Jod und 250 Bq Cäsium gemessen. Dies zeige, wie schnell sich die Stoffe verteilen und verdünnen, sagte Rieth.
Die Forscher erwarten, dass die Radioaktivität in der Beringsee, dem größten Fanggebiet für den Alaska-Seelachs, nicht steigen wird. In dem Fanggebiet lag der Wert zuletzt bei 0,002 Bq Cäsium. "Die Weltmeere sind immer noch durch mehr als 500 oberirdische Kernwaffentests in den 50er und 60er Jahren kontaminiert", erläuterte Rieth.
Für eine generelle Entwarnung nach der japanischen Reaktorkatastrophe sei es aber viel zu früh. Das Institut werde die Messwerte auch in den kommenden Wochen und Monaten analysieren.
dpa/sh/km - Bild: Everett Kennedy Brown (epa)