Die westliche Militär-Allianz hat auch am Freitagmorgen wieder Angriffe gegen Einrichtungen des libyschen Regimes geflogen. Wie der Fernsehsender CNN berichtete, bombardierten Kampfjets Stellungen in den Außenbezirken der Hauptstadt Tripolis. Kurzfristig habe es Gegenfeuer der Luftabwehr gegeben, das dann aber wieder aufgehört habe.
Ein französisches Kampfflugzeug hat nach Angaben des Generalstabs in Paris in der Nacht zum Freitag eine libysche Artilleriestellung zerstört. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben.
In Bengasi, der Metropole der Regimegegner im Osten des Landes, gingen die Bemühungen um den Aufbau eigener schlagkräftiger bewaffneter Verteidigungskräfte weiter. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija zeigte am Freitag ein Militärlager, in dem junge Männer an der Waffe ausgebildet werden.
NATO übernimmt Kontrolle der Flugverbotszone
Am Donnerstagabend hatte sich die NATO darauf geeinigt, künftig die Flugverbotszone über Libyen zu kontrollieren. Nach mehrtägigen Verhandlungen gelang der Durchbruch, nachdem die Türkei ihre Bedenken aufgegeben und ihre Unterstützung zugesagt hatte. Die USA hoffen nun darauf, dass die NATO baldmöglichst die gesamte Führung über die Militäraktion übernimmt.
Inzwischen erwägt offensichtlich die Europäische Union schärfere Sanktionen gegen Libyen. Die EU-Staats- und Regierungschefs erklärten bei ihrem Gipfel in Brüssel, sich für ein Gas- und Öl-Embargo einzusetzen, um die Geldströme an Machthaber Gaddafi auszutrocknen.
dpa/belga/afp/jp - Bild: epa