Israels Armee hat eine Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Es gehe darum, die "Sicherheitszone" zu erweitern, teilte das Militär mit. Die Armee hatte vor knapp zwei Wochen bereits in einem anderen Stadtteil von Rafah eine Bodenoffensive begonnen. Gleichzeitig greift Israels Armee den Gazastreifen auch aus der Luft an.
Mitte März hatte Israel die massiven Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen, nachdem beide Seiten sich nicht auf die Bedingungen für eine Verlängerung der Feuerpause einigen konnten.
Unterdessen ist die Hamas bereit, fünf Geiseln im Rahmen einer neuen 50-tägigen Waffenruhe freizulassen. Medien berichteten, Israel fordere von der Hamas hingegen, zehn Geiseln freizulassen.
Hamas tötet jungen Mann wegen Teilnahme an Protesten
Hamas-Extremisten im Gazastreifen haben nach Angaben der Familie einen 22-Jährigen getötet, weil dieser an Protesten gegen die Islamistenorganisation teilgenommen hatte. Hamas-Mitglieder hätten den jungen Mann entführt und zu Tode gefoltert. Das sagten Angehörige nach Berichten örtlicher Medien im Gazastreifen. Zuletzt hatten Hunderte Menschen im Gazastreifen mehrere Tage lang für ein Ende des Kriegs mit Israel und ein Ende der Hamas-Herrschaft demonstriert.
Die "Times of Israel" berichtete, die Leiche des jungen Mannes sei vor dem Haus seiner Familie abgelegt worden. Videos von seiner Beerdigung am Samstag zeigten demnach, dass dort Dutzende Teilnehmer "Hamas raus" riefen. Es hatte zuvor Berichte über Drohungen der Hamas gegen Teilnehmer von Demonstrationen gegeben.
Trotz Haftbefehls: Netanjahu reist zu Orban nach Ungarn
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu reist am Mittwoch nach Ungarn. Er werde dort seinen Amtskollegen Orban treffen, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Es ist Netanjahus erste Reise nach Europa seit der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im vergangenen November Haftbefehl gegen ihn verhängt hat. Grund ist Netanjahus Vorgehen im Gaza-Krieg.
Orban hatte die Einladung an Netanjahu demonstrativ nach Erlass des Haftbefehls ausgesprochen. Ungarn hat das Rom-Statut als Grundlage des Strafgerichtshofs ratifiziert und wäre damit eigentlich verpflichtet, seine Haftbefehle zu vollstrecken.
dpa/vk/cd