Grönlands amtierender Ministerpräsident Múte B. Egede hat Kritik an dem geplanten Besuch einer US-Delegation in seinem Land geübt.
Auf Facebook schrieb er, es werde kein Treffen zwischen der US-Delegation und der geschäftsführenden Regierung Grönlands geben. Der Besuch könne nicht als rein private Reise angesehen werden. Davor hatte das Weiße Haus angekündigt, dass die Ehefrau von US-Vizepräsident J.D. Vance, Usha, Grönland diese Woche besuchen wird. Laut Medienberichten wird Usha Vance von Trumps Nationalem Sicherheitsberater Mike Waltz begleitet werden.
Egede erklärte, zuletzt seien die Grönländer inakzeptabel behandelt worden, was sich unter engen Freunden und Verbündeten nicht gehöre. US-Präsident Donald Trump spricht seit Monaten immer wieder darüber, die USA wollten die Kontrolle über Grönland übernehmen. Er begründet dies wahlweise mit der nationalen oder der internationalen Sicherheit. Vor diesem Hintergrund war sein Sohn Donald Trump Jr. Anfang Januar medienwirksam für einen Tag nach Grönland gereist. Erst vor einer Woche hatten Hunderte gegen Trumps Übernahmepläne protestiert.
Der Nato-Partner Dänemark verweist darauf, dass die Bürger des weitgehend autonomen Grönlands selbst über ihre Zukunft und ihre mögliche Unabhängigkeit vom dänischen Königreich entscheiden könnten. Die grönländische Politik ist nach der Parlamentswahl vom 11. März gerade dabei, eine neue Regierung zu bilden. Am 1. April finden zudem Kommunalwahlen auf der Insel statt.
dpa/est