In der Südkaukasusrepublik Georgien hat ein Gericht Ex-Präsident Michail Saakaschwili zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt. Lokalen Medien zufolge befand ihn das Gericht der Veruntreuung von Staatsgeldern für schuldig. Saakachwili soll umgerechnet rund drei Millionen Euro hinterzogen haben. Das Geld gab er demnach für Luxushotels, Besuche von kosmetischen Kliniken und Kleidung aus.
Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident in Georgien. Er setzte prowestliche Reformen durch, agierte aber zunehmend autoritär.
Nach seiner Abwahl wurde er in Abwesenheit wegen Korruption und Anstiftung zur Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Trotz eines Haftbefehls kehrte er 2021 nach Georgien zurück. Seitdem sitzt er dort in Haft - mit der neuen Verurteilung voraussichtlich bis zum Jahr 2030.
Die georgische Regierung macht Saakaschwilis inzwischen in der Opposition agierende Partei Vereinte Nationale Bewegung für den kurzen Krieg mit Russland im Jahr 2008 verantwortlich. Russland hatte danach die abtrünnigen georgischen Gebiete Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten anerkannt. So verlor Georgien die Kontrolle über 20 Prozent seines Staatsgebiets.
dpa/est