Seit drei Jahren setzt sich die Ukraine gegen Russland zur Wehr. Das schlägt sich auch auf die Rüstungsimporte nieder - die der Ukraine, aber auch von ganz Europa.
In kein Land der Erde sind in den vergangenen Jahren mehr Waffen geliefert worden als in die Ukraine. Das geht aus einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri hervor.
Die ukrainischen Einfuhren von Rüstungsgütern wuchsen demnach um fast das 100-fache im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren. Das Land von Präsident Wolodymyr Selenskyj macht nunmehr 8,8 Prozent des globalen Gesamtvolumens bei der Einfuhr schwerer Waffen aus, zu denen unter anderem Panzer, Kampfjets und U-Boote gezählt werden. Dahinter folgen auf die fünf Jahre gerechnet Indien (8,3 Prozent), Katar (6,8), Saudi-Arabien (6,8) und Pakistan (4,6).
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben nach Sipri-Angaben mindestens 35 Länder Waffen in das angegriffene Land geliefert, meist als Militärhilfen, um sich gegen den Angriff Russlands verteidigen zu können. Größte Lieferanten waren dabei die USA als weltgrößter Rüstungsexporteur (45 Prozent) sowie Deutschland (zwölf Prozent) und Polen (elf Prozent). Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat die Militärhilfen für die Ukraine jüngst jedoch vorläufig eingestellt.
Apropos Trump: Die Unsicherheit über dessen außenpolitischen Kurs betrachten die Friedensforscher neben dem Ukraine-Krieg als einen der Hauptgründe dafür, warum die Länder Europas derzeit kräftig aufrüsten: Entgegen dem weltweiten Trend nahmen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich der beiden Fünfjahreszeiträume um satte 155 Prozent zu. Das globale Volumen solcher Rüstungslieferungen sank im Gegensatz dazu minimal um 0,6 Prozent.
dpa/jp/est